Wir beobachten ständig unter ethologischen Gesichtspunkten das Herdenverhalten, in das wir nie eingreifen. Es ist völlig normal, daß die Rangordnung in den „unteren Bereichen“ immer mal angepasst wird.

Doch was sich letzte Woche ereignete, sind doch ein paar Zeilen wert:

Florica, jetzt drei Jahre alt, war das Fohlen von Donna. Da die Beiden aus prekärer Haltung kamen, haben wir Flori nicht abgesetzt, sondern bei der Stute gelassen, bis Donna Flori selbst „abgesetzt“ hat. Das hat immerhin knapp zwei Jahre gedauert, hat den Beiden aber sichtlich gut getan.

In der Herde hat Flori bis letzte Woche sozusagen Welpenschutz genossen, d.h. sie konnte in der Herde machen, was sie wollte. Da Donna den kleinen Hengst bei Fuß hat, ist Deja – wie immer – die Leitstute. Da die beiden Fohlen nun zur Herde gehören war für die Späße von Flori kein Platz mehr. Sie neckte trotz Vorwarnung weiter und ist von Deja regelrecht verprügelt worden. Das hat richtig weh getan. So habe ich Deja noch nie erlebt. Zwei Tage später nochmal das gleiche Specktakel – allerdings mit Ansage, sodass es nicht ganz so heftig, aber schmerzhaft war.

Im Ergebnis hat Flori die Lektionen verstanden und die Ruhe und Ordnung in der Herde ist wieder hergestellt. Flori nähert sich Deja, senkt den Kopf, schnabelt und weicht. Wir haben so manches neue Pferd in die Herde integriert – in Sekunden oder Minuten war das Thema geklärt. In solch einer Heftigkeit haben wir das noch nie beobachtet.