Um eines vorweg zu schicken: Die Hochwasserkatastrophe an der Ahr und Erft war für die Betroffenen derart schlimm, daß man es kaum glauben mag, was da abging. Hier bei uns an der Wupper war es bedrohlich und die Einwohner von Leichlingen – insbesondere in der tief gelegenen Innenstadt – hat es wirklich auch brutal getroffen. Die Zerstörung die das Hochwasser anrichtet, macht einen fassungslos.

Wir hatten Glück: Gebäude und Ställe blieben verschont, weil wir zum Ufer (wir haben 800 Meter Uferbereich) relativ hoch liegen. Nach Aussage des Wupperverbandes war das der höchste jemals gemessene Pegelstand an der Wupper. Das Wasser kam mit einer derartigen Wucht über unsere Parkanlagen, daß massive Metallzäune umgeknickt sind wie Bleistifte. Die gesamte Parkanlage und unsere 11 ha Wupperweide wurden überspült. Die Weiden und der Park glich einer Seenlandschaft. Große Teile der Weidezäune sind „verschwunden“.

Mittwochnacht ging´s los, am Donnerstagnacht war der „Peak”, am Freitag ging das Wasser langsam zurück. Am Freitagnacht wurde der Strom für fast eine Woche abgeschaltet. Als ich am Samstag die Kollateralschäden sichten wollte, traute ich meinen Augen nicht: das stand ein weißes Rind völlig traumatisiert auf unserer Weide. Das war ein Rind vom Nachbar auf der anderen Seite des Ufers. Die Flut hat das Tier einfach zu uns herüber gespült! Zusammen mit dem Nachbarn haben wir das arme Rind dann verladen und wieder nach Hause gebracht.

Nach zwei Wochen waren die Weiden wieder begehbar, sodass wir mit dem „aufräumen“ beginnen konnten. Insgesamt haben wir über 12 Tonnen Treibgut und Müll von Hand aufgesammelt. Das Krisenmanagement der Stadt Leichlingen war wirklich vorbildlich, insbesondere was die Entsorgung betraf.

Die Gräser haben das gut überlebt – erstaunlich wie gut und schnell die Natur das verkraftet. Jetzt geht´s an den Wiederaufbau der Schäden. Unsere Pferde haben von all dem nichts mitbekommen, zum Glück haben wir die höher gelegenen Nordwest-Weiden.